14.05.2019 Klasse 4b im Sprudelhof
Die Klasse 4b nimmt am Projekt "Zeitung in der Grundschule" teil. In diesem Zusammenhang hat die Wetterauer Zeitung einen Besuch des Sprudelhofs ermöglicht. Die Kinder der 4b haben darüber einen Artikel für die Zeitung geschrieben:
Wettertalschüler auf den Spuren der Heilquellen Bad Nauheims
Wir, die Klasse 4b der Wettertalschule, ist zu Fuß zum Sprudelhof in Bad Nauheim gelaufen, um mehr über diesen zu erfahren. Dort haben wir Herrn Thielmann getroffen, der uns erst in der „Stiftung Sprudelhof“ unsere Fragen beantwortet hat und uns dann tolle Einblicke in die Badehäuser und Bäder des Sprudelhofs gewährt hat. Wir durften auch den Keller unterhalb der großen Sprudel besichtigen und dort von dem Quellwasser probieren. Das war sehr aufregend!
Wussten Sie, dass die drei Quellen 160m, 180m und der tiefste 210m in die Erde reichen? Sehr interessant war auch, dass das Wasser einfach so sprudelt und nicht hochgepumpt wird. Eine unserer Fragen war auch, warum sich das Wasser genau dort staut. Und zwar: Wenn es im Vogelsberg regnet, dann fließt das Wasser ins Tal und versickert tief im Boden. Noch viel tiefer, als unser Grundwasser. Es nimmt viel Mineralien aus dem Boden auf (deshalb sprudelt das Wasser auch so. Es schmeckt, als ob viel Kohlensäure drin ist). Dann trifft es genau am Bad Nauheimer Sprudelhof auf eine Quarzwand und kommt nicht mehr weiter. Es staut sich tief unten in der Erde. So ist der Sprudel entstanden.
Das wollte man in Bad Nauheim nutzen! Und zwar hatte der Großherzog Ernst Ludwig von Hessen und bei Rhein die ursprüngliche Idee eine Bade- und Kuranlage zu errichten. Aber das hat er natürlich nicht alleine gemacht, sondern er hat sich Hilfe geholt. Der Architekt war Wilhelm Jost und der hat den Sprudelhof zwischen 1905 und 1912 neu gestaltet. Dafür hat er sich Hilfe bei Künstlern aus Darmstadt geholt (von der Künstlerkolonie). Die hießen unter anderem: Albin Müller, Heinrich Jobst, Friedrich Wilhelm Kleukens und Ernst Riegel. So entstand eines der eindrucksvollsten Bauten des deutschen Jugendstils.
Es entstanden 6 Badehäuser mit Wartesälen und insgesamt 264 Badezellen. Jeder Kurgast bekam vom Arzt eine Karte mit, auf der genau stand, wie lange und in welcher Heilwasserkonzentration er sein Bad nehmen durfte. Das wurde also genau kontrolliert. Das Bad Nauheimer Wasser hilft nämlich gut, wenn man zum Beispiel Herzbeschwerden hat.
Heute sind nur noch 6 Wannen betriebsfähig. In einer Badezelle konnten wir auch beobachten, warum: Die Wannen sind aus Holz. Wenn diese nicht ständig mit Wasser gefüllt sind, zieht sich das Holz zusammen und es entstehen Lücken zwischen den Holzbrettern, aus denen das Wasser austreten kann. Kinder dürfen übrigens nicht dort baden, da die Kohlensäure im Wasser nicht gut für kleine Kinder und Babies ist.
In einem der Badehäuser haben wir uns mit der Kunst beschäftigt. Wir haben herausgefunden, dass es viele Symbole gibt, die mit dem Wasser zu tun haben. Wir konnten an den Säulen zum Beispiel Fische, Seepferdchen und Menschen mit Flossen finden. Es dreht sich also alles um das Wasser und seine Kraft, die Menschen zu heilen.
Es war ein sehr interessanter und schöner Ausflug nach Bad Nauheim. Wir haben viel erfahren- Sie nun vielleicht auch!
Zusatzwissen: Den dritten Sprudel, gegenüber vom Löwen, musste man abstellen, da nicht mehr so viel Quellwasser in die Usa geleitet werden durfte. Zu viel von dem mineralischen Wasser vertragen nämlich die Fische und Pflanzen der Usa nicht.
Die Klasse 4b der Wettertalschule